Der Schiffer

Mitten in der Nacht, wenn alles schläft
macht er sich auf den Weg zu ihr, denn er kann nicht anders

Mitten in der Nacht, wenn alles schläft,
trifft er sich mit ihr und erzählt ihr von sich

von der Zeit als er als Schiffer unterwegs war
Sonnenuntergang auf dem Kanal
Manchen Fang mit seiner Weidenruten
trotz seines längst ersoffenen Wurms
und seiner Angst vorm Sturm

Die schwarze Nacht gibt ihm den Schutz
nicht aufzufallen, niemandes Last zu sein
Er erinnert sich an manchen Schleusenwärter, 
die immer für einen Schnack gut waren.
Manchen Abend Kabitänskajüte
Tabakgeruch, ein warmer Ort,
manch karges Wort

Die raue Nacht, schon so vertraut
mit ihr allein immer an diesem Ort

Und er zieht aus seiner Manteltasche 
ein Buddelschiff und eine Flasche Sauvigon
Trinkt bei ihr noch eine ganze Weile 
umschlingt sie immer wieder mit seinen Armen
bis der Morgen kommt

Nun muss er gehen, eine Träne rinnt 
über seine rauen Wangen, tropft von seinem Kinn

Denn er weiß sie werden sie bald fällen
die Weide die doch immer schon hier steht
unter der er schon in seiner Jugend
so manchen Nachmittag verschläft, und die er so sehr liebt
 

Lerbs: Gitarre, Gesang // Martin: Mandoline // Holger: Bass // Rossow: Schlagzeug // Matthi: Melodica

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